Am 28.4.2004 stieg der Künstler Ferenc Bihary im 50. Lebensjahr in eine andere Welt auf.
Als Kind flüchtete er mit seiner Mutter und seinem Bruder von Ungarn nach Österreich, wo er auch die meiste Zeit seines Lebens verbrachte und arbeitete.
Gemeinschaftsausstellungen mit Hermann Nitsch und Arnulf Rainer brachten nicht die ersehnte Anerkennung, der „Kunstmarkt“ bestrafte ihn weiterhin mit
Ignoranz.
Vollkommen zu Unrecht, wie die Ausstelllungen in der „Kunstetage im Kaindlhof in Linz“ eindrucksvoll zeigten.
Sein großartiges malerisches Werk, welches den Betrachter in phantastische Bilderwelten hineinreißt, gewaltig in Form und Farbe, voller Inspiration, Schrägheit
und Humor, war dem Zeitgeist oft voraus.
Sein Pinsel malte seinen Charakter, kompromisslos, ehrlich, echt.
Auch stur. Positiv betrachtet.
Getrieben vom Wissen um seine Endlichkeit, verfiel er in einen wahren Schaffensrausch, er durchmalte Nächte bis zur körperlichen und seelischen
Erschöpfung. Er wollte ja noch 800 Bilder malen. Doch die Zeit war ein unbarmherziger Gegner.
Es erscheint paradox, dass die Bilder seiner letzten Lebensphase im Gegensatz zu den oft düsteren, fast drohenden, expressiven Arbeiten früherer Perioden,
nun immer heller, immer leuchtender wurden.
Selbst Engel mit bunten Flügeln bevölkern jetzt seine magenta- und giftiggrünen Traumlandschaften, Atmosphären und Kreaturen vereinigen sich in den Farben
violett und gelb, und oft hält Weiß die Formen fest umschlungen.